Die Folgen des Klimawandels für den Schwarzwald: Wie regionale Waldschutzprojekte helfen

28. Oktober 2020

Anfang Oktober konnten wir die Waldschutzarbeiten des Bergwaldprojekt e.V. im Schauinsland-Revier bei Freiburg besuchen. Gemeinsam mit Unterstützern des Projekts gewannen wir bei einem Gang über den Schauinsland-Gipfel im Schwarzwald Einblicke in die Maßnahmen zur Wald- und Biotoppflege der Helfer und Helferinnen.

Die Folgen des Klimawandels für den Schwarzwald

Laut Peter Naumann und Stephen Wehner, Vorstände des Bergwaldprojekt e.V., ist der Klimawandel die derzeit größte Herausforderung für die deutsche Forstwirtschaft. Ziel der Waldprojekte des Vereins ist daher, Wälder schneller in einen stabilen, naturnahen und standortheimischen Zustand zu bringen, um ihn bestmöglich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Diese sind bereits jetzt spürbar und zeigen sich im Schwarzwald in Perioden extremer Trockenheit und Hitze, sowie der dadurch begünstigten schnelleren Ausbreitung von Schadinsekten, wie dem Borkenkäfer. Kommt dann noch starker Wind hinzu, bleiben am Ende regelrechte Kahlschlagflächen zurück, die von Grund auf neu und naturnah beforstet werden müssen.

Die Freiwilligen des Vereins pflanzen aktuell Weißtannen und Laubbäume, die den Bergwald zu einem gesunden, stabilen und hitzeresistenten Mischwald werden lassen. Waldschutz bedeutet dabei auch, dass tote Bäume gefällt werden und an Ort und Stelle verrotten dürfen, um neue Biomasse für den Waldboden aufzubauen.


Biodiversität als Kriterium für einen gesunden Wald

Ein wichtiges Kriterium für einen gesunden und stabilen Wald ist Biodiversität. Denn die Vielfalt von Lebewesen setzt eine Vielfalt ihrer Lebensräume voraus. Das Bergwaldprojekt im Schauinsland arbeitet daran, die heimischen Arten des Auer- und Haselhuhns in deren Biotopen zu schützen. Die Biotoppflegemaßnahmen sind hier die wichtigste Grundlage für den Artenerhalt.

Zentraler Aspekt in der Arbeit des Vereins ist es, die Natur für den Menschen anfassbar zu machen. Dass dies auf große Begeisterung stößt, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die Freiwilligen aktuell selbst bei kalten Temperaturen Übernachtungen im Zelt auf sich nehmen. Bedingt durch die Corona-Abstandsregeln ist eine Unterbringung in der sonst genutzten Skilifthütte derzeit nicht umsetzbar.

Auch bei unseren Kunden Antidote, Freiburger Druck, JVA Heilbronn, Messe Stuttgart, Süd-Leasing, UMA Schreibgeräte und Yellow Birds zeigt sich, dass Naturschutz auf Erfahrung vor Ort angewiesen ist. "Welche Perspektive sich erschließt, wenn man einmal in den Wald hineinschaut.", so lauten die Worte einer Unterstützerin. Und genau das ist es, was Peter Naumann als Highlight in seiner Arbeit beim Bergwaldprojekt e.V. beschreibt: „Der lohnendste Moment ist jetzt! Denn angesichts vielfältiger Krisen beginnen wir nun endlich mit der nötigen Transformation in der Gesellschaft.“ Der Wald braucht nicht nur uns, sondern vor allem brauchen wir Menschen einen gesunden Wald – als Wohlfühlort, CO2-Senke und Grundlage für Biodiversität.

Weitere Informationen zu unseren regionalen Projekten finden Sie hier.

Fotos: Max Waidelich