Sommer, Sonne, Plastikmüll – Warum Klimaschutz auch am Strand beginnt
27. Mai 2025
Für viele beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres: die Urlaubszeit. Und für viele heißt das auch – ab ans Meer. Jedes Jahr zieht es Millionen von Menschen ans Meer. Doch während wir uns im salzigen Wasser erfrischen, bleibt eines oft verborgen: Plastik ist längst Teil dieses Ökosystems. Jede Minute gelangt das Äquivalent eines Müllwagens voller Plastik ins Meer. Schätzungen zufolge befinden sich aktuell 165 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen. Der Großteil dieses Mülls ist unsichtbar–nur etwa 0,5 Prozent des Plastiks schwimmt sichtbar auf der Meeresoberfläche (siehe Abbildung). Der Rest verteilt sich im offenen Meer, lagert sich an Küsten ab oder sinkt auf den Meeresboden. Plastikmüll ist heute im Ozean bis hinab in die Tiefseegräben nachweisbar – selbst in entlegenen Gegenden wie dem Südpazifik oder der Arktis. |
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Plastik stört das Gleichgewicht im MeeresökosystemDas Bild einer Schildkröte, die sich in einem Fischernetz verfangen hat, ist vielen bekannt und kein Einzelfall. Jährlich sterben schätzungsweise eine Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere, weil sie Plastikteile verschlucken oder sich darin verheddern. Viele Meeresbewohner halten Plastik für Nahrung. Die Folge: Sie verhungern mit vollem Magen, da das Plastik den Verdauungstrakt blockiert oder verletzt. Das Plastik in unseren Ozeanen verändert ganze Ökosysteme. Denn Tier- und Pflanzenarten stehen in einer unmittelbaren Beziehung zu ihrer Umwelt. Gemeinsam bilden sie ein aufeinander abgestimmtes System mit komplexen Strukturen. Schon kleine Veränderungen können dieses Gleichgewicht ins Wanken bringen. Denn Plastikmüll, der den Meeresboden bedeckt, reduziert die Zufuhr von Licht, Nahrung und Sauerstoff. Dadurch verändern sich die Sedimentstrukturen, was zur Verdrängung vieler Arten führt. Korallenriffe, oft als „Regenwälder der Meere“ bezeichnet, sind besonders betroffen. Wenn sie von Plastik bedeckt werden, erhalten sie nicht genügend Licht und Nährstoffe. Studien zeigen, dass Korallen, die mit Plastik in Kontakt kommen, bis zu 89 mal häufiger an Krankheiten erkranken. Ozeane als CO2 -Speicher unter DruckOzeane spielen eine zentrale Rolle im globalen Klimaschutz. Sie nehmen etwa ein Drittel der vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen auf. Insgesamt speichern unsere Meere etwa 16-mal mehr Kohlenstoff als Wälder, Böden, Pflanzen – also mehr als die gesamte Landbiosphäre. Zwei Mechanismen machen das möglich:
Plastikverschmutzung gefährdet diese Prozesse: Denn Mikroplastik beeinträchtigt die Fähigkeit der Ozeane, CO₂ zu binden. Studien zeigen, dass mit Mikroplastik kontaminiertes Plankton weniger CO2 aus der Atmosphäre bindet. Zudem kann Mikroplastik das Wachstum von Phytoplankton hemmen und damit die biologische Kohlenstoffpumpe stören. Klimaschutz mit Mehrwert für Meer und MenschOzeane brauchen Schutz: Neben der Plastikverschmutzung belasten Erderwärmung, Überfischung, und Versauerung die marinen Ökosysteme. Diese Faktoren wirken zusammen und gefährden die Artenvielfalt sowie die Funktion der Ozeane als Kohlenstoffsenke. Um dem entgegenzuwirken, ist es entscheidend, dass Plastik gar nicht erst ins Meer gelangt. Gemeinsam mit ClimatePartner können Unternehmen Projekte unterstützen, die genau hier ansetzen.
Plastic Bank: Plastikverschmutzung weltweit vermeiden In Küstenregionen mit hoher Armut und fehlender Abfallinfrastruktur – etwa in Brasilien, Ägypten, Indonesien, den Philippinen, Kamerun oder Thailand – sammeln Menschen Plastik und tauschen es beispielsweise gegen Geld oder Lebensmittelgutscheine ein. Das Projekt bietet darüber hinaus Kranken- und Arbeitsversicherungen. Bis Mai 2025 wurden im Rahmen des Projekts über acht Milliarden Plastikflaschen gesammelt. ClimatePartner bietet dieses Projekt als Kombiprojekt an: Unternehmen, die in ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt investieren – beispielsweise ein Kochofenprojekt in Indien – unterstützen gleichzeitig den weltweiten Meeresschutz. Pro Tonne CO₂, die durch den Beitrag über ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt eingespart wird, werden 10 kg Plastik gesammelt.
Plastiksammeln in Kambodscha: Lokales Engagement für saubere Küsten In der etwa 90.000 Einwohner großen Stadt Sihanoukville werden jährlich etwa 87.000 Tonnen Plastikmüll produziert. Da es an Recyclingstruktur mangelt, landet ein Großteil davon im Meer und verschmutzt die Küsten. Das Projekt setzt auf die aktive Einbindung der lokalen Bevölkerung: Die Menschen vor Ort sammeln Plastikabfälle und erhalten dafür eine Festanstellung mit fairem Lohn und sozialer Absicherung. Das Projekt stärkt die soziale Entwicklung vor Ort:
Sie möchten mehr über Projekte erfahren, die Plastik vermeiden? Wir zeigen Ihnen, was möglich ist. Beratungsgespräch vereinbaren.
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