Nachhaltige Hotellerie: Welchen Unterschied machen Zertifizierungen?

5. Mai 2025
shutterstock_753626092.jpg

Über 90 Prozent von Reisenden suchen aktiv nach nachhaltigen Unterkünften. Hotels stehen daher vor der Aufgabe, ihr Angebot an diese wachsende Nachfrage anzupassen, mit Maßnahmen, die Naturreiseziele schützen, Ressourcenverbrauch senken und Betriebskosten reduzieren.

Die Grundlage dafür ist die Berechnung ihres gesamten CO₂-Fußabdrucks, einschließlich der Emissionen aus Scope 1, 2 und 3. Diese Daten zeigen, wo sich Emissionen am wirksamsten reduzieren lassen und machen Fortschritte nachvollziehbar. 

Um Vertrauen bei Gästen und Partnern aufzubauen, können Hotels ihre Klimaschutzmaßnahmen über eine anerkannte Zertifizierung transparent machen – zum Beispiel durch ClimatePartner-zertifiziert. In diesem Artikel zeigen wir, welche Maßnahmen Hotels ergreifen, um ihren CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und welche Geschäftsvorteile eine zertifizierte Nachhaltigkeitsstrategie bringt.

Energie sparen, Abfall reduzieren 

Nachhaltigkeit ist für die Tourismusbranche keine Kür, sondern notwendig, um beliebte Reiseziele zu erhalten und negative Umweltauswirkungen zu minimieren.

Hotels haben einen hohen Verbrauch an Wasser, Energie und verursachen große Mengen von Abfall. Aufgrund von Heizung, Kühlung, Küchen, Spas, Pools, Wäscherei, Bewässerung und Gästezimmer liegt der Wasserverbrauch eines Hotels oft über dem Durchschnitt der lokalen Bevölkerung. Das erhöht nicht nur die Kosten, sondern trägt auch erheblich zu Scope-3-Emissionen bei, insbesondere durch ausgelagerte Dienstleistungen wie Wäschereien oder Lieferketten.

Maßnahmen wie wassersparende Armaturen oder Hinweise zur Wiederverwendung von Handtüchern helfen dabei, den Wasserverbrauch zu senken. Dadurch wird nicht nur der direkte Verbrauch reduziert, sondern auch die indirekten Emissionen in der Lieferkette. In der Praxis lässt sich der Wäschebedarf so um bis zu 17 Prozent senken – ein konkreter Beitrag zur Emissionsreduktion.

Hotels verbrauchen rund um die Uhr Energie, häufig aus fossilen Quellen. In den USA liegt der durchschnittliche tägliche Energieverbrauch eines belegten Hotelzimmers bei etwa 155 kWh, das Fünffache eines privaten Haushalts. Der damit verbundene Strombedarf verursacht erhebliche Scope-2-Emissionen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien reduziert diese Emissionen deutlich und sichert zugleich eine verlässlichere und nachhaltigere Energieversorgung.

Derzeit nutzen 20 Prozent der Hotels weltweit eigene erneuerbare Energiequellen. Andere greifen auf Herkunftsnachweise (HKN) zurück, um Strom aus erneuerbarer Energie zu beziehen – ohne den Stromanbieter wechseln zu müssen. 

Wie Hotels durch Nachhaltigkeit Kosten senken

Wer auf Nachhaltigkeit setzt, handelt nicht nur verantwortungsvoll, sondern auch betriebswirtschaftlich klug. In den USA geben Hotels jährlich rund 2.200 US-Dollar pro Zimmer für Wasser und Energie aus. Durch Investitionen in effiziente Beleuchtung, Klimaanlagen und Sanitärtechnik können die Emissionen um 30 bis 40 Prozent gesenkt werden, und die Kosten amortisieren sich durch geringere Verbrauchskosten.

Hotels mit einer klaren Nachhaltigkeitsstrategie sparen nicht nur, sondern gewinnen auch neue Zielgruppen hinzu. Immer mehr Gäste suchen aktiv nach nachhaltigen Unterkünften und sind bereit, bis zu 38 Prozent mehr dafür zu zahlen.

Auch Unternehmen stellen sich um: Viele führen neue Reiserichtlinien ein, bei denen emissionsärmere Verkehrsmittel und Unterkünfte bevorzugt gebucht werden. Diese Entwicklung eröffnet Hotels die Chance, Nachhaltigkeit als Mehrwert zu positionieren, für den Reisende bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen.  

Vertrauen durch Transparenz 

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 59 Prozent der Reisenden Hotels nach Nachhaltigkeitskriterien filtern. Plattformen wie Google Travel haben mit einem Filter für „umweltzertifizierte“ Hotels reagiert. Diese erfüllen internationale Umwelt- und Sozialstandards.

Damit ein Label Vertrauen schafft, sind glaubwürdige Drittprüfungen notwendig – etwa durch die globale Initiative Travalyst, die von Prinz Harry gegründet wurde. Travalyst arbeitet mit Plattformen wie Google, Booking.com und Expedia zusammen, um verlässliche Standards zu definieren. Seit 2024 ist die

ClimatePartner-Zertifizierung als offizielles Travalyst-Siegel anerkannt. 

ClimatePartner-zertifiziert für Hotels 

Der Weg zur ClimatePartner-Zertifizierung ist klar strukturiert. Zunächst erfassen wir gemeinsam mit Ihnen alle betrieblichen Emissionen – unterstützt durch unser Software-Tool. Anschließend berechnen unsere Expert:innen den gesamten CO₂-Fußabdruck Ihres Hotels über Scope 1, 2 und 3 hinweg.

Dieser Fußabdruck bildet die Grundlage für messbare Reduktionsziele. Auf Basis der Daten identifizieren wir konkrete Hebel zur Emissionssenkung. In Höhe der restlichen Emissionen werden schließlich geprüfte Klimaschutzprojekte unterstützt.

Sobald Ihre Emissionen berechnet und reduziert wurden und Sie ein Klimaschutzprojekt unterstützt haben, erhalten Sie Ihr individuelles Label sowie eine Climate-ID-Website, mit der Sie Ihr Klimaschutzengagement sichtbar machen.  

Ihre Daten werden zudem an die Plattform BeCause übermittelt, damit Ihr Hotel bei Google Travel und anderen Portalen automatisch mit dem Label „eco-certified“ gekennzeichnet wird. So wird Ihr Eintrag bei der Suche nach nachhaltigen Unterkünften sichtbar, inklusive direktem Zugang zu Ihrer Climate-ID-Website und allen Maßnahmen, die Sie bereits umgesetzt haben. 

Wettbewerbsvorteil durch Zertifizierung 

Nachhaltigkeit ist keine freiwillige Maßnahme, sie ist ein strategischer Vorteil. Wer in erneuerbare Energien und effizientes Ressourcenmanagement investiert, senkt Betriebskosten, reduziert seinen ökologischen Fußabdruck – und gewinnt neue Gäste.

Mit einem vertrauenswürdigen Siegel wie ClimatePartner-zertifiziert zeigen Hotels glaubwürdig, wo sie stehen. Und was sie vorhaben.

Sind Sie bereit für Klimaschutz, der sich auszahlt?

Sprechen Sie uns an!