Beyond value chain mitigation – Klimaschutz außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette
Die entscheidende Rolle von Unternehmen im Klimaschutz
Der Klimawandel ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Doch aktuell sind wir weit davon entfernt sind, das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen: die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Unternehmen sind Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen. Es ist daher entscheidend, dass sie ihren Teil zum Klimaschutz beitragen, indem sie ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und zukunftsfähige Geschäftspraktiken einführen. Allerdings lassen sich nicht alle Emissionen vermeiden – meist bleiben restliche Emissionen bestehen.
Daher empfiehlt die Science Based Targets initiative (SBTi), dass Unternehmen nicht nur Reduktionsziele setzen. Sie sollten auch einen Teil ihres Budgets in Klimaschutzmaßnahmen außerhalb ihrer eigenen Wertschöpfungskette (Beyond Value Chain Mitigation, BVCM) investieren. Dazu zählt auch die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten, die Emissionen vermeiden, reduzieren oder beseitigen.
Veränderungen auf dem freiwilligen CO2-Markt: von der Kompensation zu Contribution Claims
Bisher war die Finanzierung von Klimaschutzprojekten meist mit der Absicht der CO2-Kompensation (auch Offsetting genannt) verbunden. Unternehmen hatten dabei das Ziel, sich die Emissionsreduktionen auf ihre eigene Klimabilanz anzurechnen und so „klimaneutral“ zu werden. Auf dem freiwilligen CO2-Markt zeichnet sich jetzt ein neuer Trend ab: die so genannten „Contribution Claims“. Im Gegensatz zur Kompensation geht es hier darum, einen Beitrag zur globalen Klimafinanzierung zu leisten und sich so an der kollektiven Verantwortung für Emissionen zu beteiligen.
Mit den Contribution Claims entstehen neue Möglichkeiten. Schon länger üblich ist das Vorgehen, die Höhe des Beitrags an Klimaschutzprojekte mit dem CO2-Fußabdruck des Unternehmens gleichzusetzen (Ansatz "Tonne für Tonne"). Zu den neuen Ansätzen gehört der „Geld für Tonne“-Mechanismus, bei dem ein Unternehmen einen internen CO2-Preis festsetzt und daran die Beitragshöhe an Klimaschutzprojekte ausrichtet. Beim „Geld für Geld“-Ansatz legen Unternehmen stattdessen einen gewissen Prozentsatz des Gewinns oder der Einnahmen fest und investieren diesen in Klimaschutzprojekte. Die beiden neueren Ansätze „Geld für Tonne“ und „Geld für Geld“ bieten Unternehmen mehr Flexibilität dabei, wie viel Geld sie in Klimaschutzprojekte investieren und welche Art von Projekten sie unterstützen. So ist es zum Beispiel möglich, Projekte mitzufinanzieren, die gerade noch in der Entwicklungsphase sind. Ebenfalls denkbar ist es, die Entwicklung neuer und innovativer Technologien zu fördern oder sich auf Projekte zu konzentrieren, die ganz bestimmte Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen unterstützen – auch über den Klimaschutz hinaus.
Sehen Sie sich die Aufzeichnung unseres BVCM-Online-Events an
Wir haben führende Expert:innen von SBTi, Gold Standard, PwC, WWF, ClimatePartner Impact und ClimatePartner dazu eingeladen, ihr Fachwissen zu teilen und darüber zu diskutieren, welche Rolle BVCM und Neutralisierung in der Klimaschutzstrategie von Unternehmen spielen.
Füllen Sie das Formular aus, um die Aufzeichnung anzusehen. Bitte beachten Sie, dass das Event auf Englisch stattfand.
Unsere Referenten des BVCM-Online-Events
Erfahren Sie mehr in unserem Whitepaper
Das Whitepaper von ClimatePartner Impact erklärt, warum sich der Markt immer mehr von Kompensation und Klimaneutralität abwendet und sich hin zu Contribution Claims entwickelt. Es zeigt die verschiedenen Ansätze „Tonne für Tonne“, „Geld für Tonne“ und „Geld für Geld“ auf und verdeutlicht die Vorteile der neueren Ansätze für Unternehmen.
Fallstudie: Lidl GB und Duncan Farms
Das Beispiel von Lidl GB und Duncan Farms zeigt, wie eine umfassende Klimaschutzstrategie aussehen kann und welche Rolle dabei regionale und weltweite Klimaschutzprojekte spielen.
Was ist BVCM?
Unser Glossar-Artikel erklärt, was BVCM bedeutet, warum BVCM-Maßnahmen wichtig sind und welche Möglichkeiten dabei für Unternehmen entstehen.